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Bistum Fulda

„Gesicht zeigen, wählen gehen!“

Wahlaufruf von evangelischer und katholischer Kirche zur Landtagswahl in Thüringen


Die evangelischen Landeskirchen und katholischen Bistümer veröffentlichen unter dem Motto „Gesicht zeigen, wählen gehen!“ einen Aufruf zur Landtagswahl in Thüringen am 27. Oktober. „Bitte nutzen Sie Ihr Wahlrecht!“, heißt es in dem Appell der fünf Thüringer Bischöfe. Sie plädieren für eine Gesellschaft, die sich für Gerechtigkeit, Frieden und die Bewahrung der Schöpfung einsetzt.


Der Wahlaufruf im Wortlaut:


„Im 30. Jahr nach der Friedlichen Revolution erinnern wir uns dankbar daran, dass die vielen Menschen guten und friedlichen Willens demokratische Verhältnisse erkämpft haben. Sie haben im Herbst 1989 für freie und geheime Wahlen demonstriert. Heute geht es darum, das Wahlrecht nicht brach liegen zu lassen. Für eine lebendige Demokratie kommt es auf Jede und Jeden an.


Die Kirchen in Thüringen treten für die einzigartige Würde jedes Menschen und die Gleichheit aller Menschen vor Gott ein. Das Christentum setzt keine kulturellen und ethnischen Grenzen. Minderheitenschutz, Religionsfreiheit und Rechtsstaatlichkeit sind für uns nicht verhandelbar. Wir sind gegen jede Form von Hass und Hetze, von Geringachtung und Ausgrenzung von Migranten und erst recht gegen jede Form von Antisemitismus.


Eine Gesellschaft, in der alle gut leben können, braucht Gerechtigkeit, Frieden und die Bewahrung der Schöpfung:


»Gerechtigkeit erhöht ein Volk ...« (Sprüche 14,34)

Erfahrene Ungerechtigkeit ist Anlass für viele zwischenmenschliche Konflikte. Die Schere zwischen existenzbedrohender Armut und unvorstellbarem Reichtum geht auch in unserem Land auseinander. Daraus resultieren soziale Spannungen. Es geht um eine wirkliche Teilhabe aller Menschen am gesellschaftlichen Wohlstand. Bezahlbarer Wohnraum auch im Alter, eine gerechte Verteilung der Arbeit und ein ausreichendes monatliches Einkommen sind wichtige Ziele für gesellschaftliche Gerechtigkeit.


»Suche Frieden und jage ihm nach.« (Psalm 34,15)

Frieden kann nur dort gelingen, wo Menschen bereit sind, friedfertig zu sein, dem Anderen Frieden und Glück zuzugestehen. Diskriminierungen, Ausgrenzungen und Gleichgültigkeit stehen dem inneren Frieden in unserem Land entgegen.


»Gott der HERR nahm den Menschen und setzte ihn in den Garten Eden, dass er ihn bebaute und bewahrte.« (Genesis 2,15)

Die menschengemachte Klimakrise stellt uns vor entscheidende Fragen. Wir stehen in Verantwortung vor Gott, seiner gesamten Schöpfung mit unseren Kindern und Enkeln. Unser Gebet, unser persönlicher Lebensstil und unsere politischen Entscheidungen sind gleichermaßen wichtig.


Das sind für die Kirchen Grundlagen politischen Handelns. Wir empfehlen allen Bürgerinnen und Bürgern, vor der Wahl zu prüfen, was die Parteien zu diesen Handlungsfeldern ankündigen, um daran die eigene Wahlentscheidung auszurichten.“



Landesbischof Friedrich Kramer

Evangelische Kirche in Mitteldeutschland


Bischöfin Prof. Dr. Beate Hofmann

Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck


Bischof Dr. Ulrich Neymeyr

Bistum Erfurt

 

Bischof Dr. Michael Gerber

Bistum Fulda


Bischof Heinrich Timmerevers  

Bistum Dresden-Meißen

14.10.2019


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Redaktion: Christof Ohnesorge

 

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